Fitness-Apps und Bauchgefühl: Wie die Digitalisierung unsere Gesundheit verändert – Ein Gespräch mit Loki und Nisa

ine sportlich gekleidete Frau schaut auf ihre Smartwatch während eines Lauftrainings im Freien. Das Cover zur Podcast-Folge "Fitness-App oder Bauchgefühl?" zeigt den Einsatz von Fitness-Apps in der modernen Gesundheitsoptimierung und ist Teil des Podcasts "Die Digitalisierung und Wir".
Fitness Apps: Cover zur Podcast-Folge „Fitness-App oder Bauchgefühl? – Ein Gespräch mit Loki und Nisa vom Glory-Box-Podcast“

Selbstoptimierung trifft Digitalisierung mit Fitness-Apps – in der neuesten Folge von Die Digitalisierung und Wir haben wir Loki und Nisa vom Podcast Glory Box zu Gast. Gemeinsam tauchen wir ein in die spannende Welt der Fitness-Apps, Ernährungs-Tracking und Schlafanalyse und diskutieren, wie Technik uns helfen kann, unsere Gesundheit zu verbessern. Doch es bleibt die Frage: Fitness-App oder Bauchgefühl – was bringt wirklich mehr?

Fitness-Apps: Die Digitalisierung im Gesundheitssektor

Fitness-Apps und Wearables haben in den letzten Jahren einen massiven Boom erlebt. Weltweit nutzen Millionen von Menschen Anwendungen wie MyFitnessPal, Strava oder Garmin Connect, um ihre Schritte zu zählen, Workouts zu tracken und ihre Ernährung zu optimieren. Doch die Entwicklung dieser Tools geht weit über bloßes Tracking hinaus.

Viele der heutigen Apps basieren auf KI-Technologien, die personalisierte Empfehlungen liefern. Loki erklärt: „Meine Apple Watch zeigt mir nicht nur Schritte an, sondern erinnert mich daran, aufzustehen, wenn ich zu lange sitze – fast wie ein persönlicher Coach.“

Spannend dabei: Laut einer Studie des Statista Digital Market Outlook wird der Umsatz im Marktsegment Fitness-Apps in den nächsten fünf Jahren jährlich um über 7 % wachsen. Warum? Weil digitale Helfer nicht nur nützlich sind, sondern auch motivieren und uns unser Verhalten bewusster machen.

Schlafoptimierung durch Datenanalyse

Eine weitere spannende Dimension der Digitalisierung: Schlaftracking. Wearables wie Fitbit oder Oura liefern detaillierte Berichte über Schlafphasen, Dauer und Qualität. Loki erzählt: „Ich konnte durch meine Smartwatch genau feststellen, dass ich an stressigen Tagen länger brauche, um in den Tiefschlaf zu kommen – das hat meine Abendroutine verändert.“

Aber Vorsicht: Nisa betont die Kehrseite. „Manchmal habe ich das Gefühl, dass der Druck, perfekte Daten zu liefern, meinen Schlaf negativ beeinflusst.“ Diese Aussage wird durch Studien unterstützt, die zeigen, dass zu viel Tracking in bestimmten Fällen sogar kontraproduktiv sein kann.

Bauchgefühl: Die unterschätzte Alternative

Während Fitness-Apps viele Vorteile bieten, dürfen wir das Bauchgefühl nicht unterschätzen. Nisa plädiert für eine Balance: „Es ist wichtig, auf die Signale des eigenen Körpers zu hören. Manchmal weiß man instinktiv, was einem guttut, ohne dass es eine App vorschreibt.“

Interessant: In einer früheren Podcast-Folge mit Ernährungsexpertin Dr. Marc Reinbach diskutierten wir bereits, wie intuitive Ernährung in Kombination mit digitalen Helfern funktioniert. Marc sagte damals: „Technologie kann unterstützen, aber die Kontrolle sollte immer beim Menschen bleiben.“

Was sagt die Forschung zu Fitness-Apps?

Ein interessanter Ansatz zur Steigerung der körperlichen Aktivität ist die Gamification. Eine groß angelegte Analyse von Gehwettbewerben in einer mobilen App zeigte, dass während solcher Wettbewerbe die durchschnittliche körperliche Aktivität um 23 % zunahm. Besonders bemerkenswert ist, dass sowohl Männer als auch Frauen aller Altersgruppen und Gewichtsklassen von diesem Anstieg profitierten. 

Buchempfehlungen für die Praxis

Das Buchcover des SPIEGEL-Bestsellers "Der Glukose-Trick" von Jessie Inchauspé zeigt den Titel in gelber Schrift auf blauem Hintergrund. Es verspricht Lösungen gegen Heißhunger, schlechte Haut und Stimmungstiefs durch einfache Blutzuckertipps und Ernährungs-Hacks.
„Der Glukose-Trick“ von Jessie Inchauspé, Bestseller zur Blutzuckerkontrolle.

Für alle, die tiefer einsteigen wollen, haben wir mit Loki und Nisa spannende Bücher zum Thema Gesundheit besprochen:

Fazit: Die Zukunft der Fitness ist hybrid

Die Diskussion zeigt: Fitness-Apps und Bauchgefühl müssen keine Gegensätze sein, sondern können sich wunderbar ergänzen. Technik hilft uns, Muster zu erkennen und Routinen zu etablieren, während das Bauchgefühl dafür sorgt, dass wir uns nicht komplett von Algorithmen leiten lassen.

👉 Jetzt die neue Podcast-Folge mit Loki und Nisa anhören und erfahren, wie sie Technik und Intuition kombinieren, um ihre Gesundheitsziele zu erreichen!🎙️ Abonniert unseren Podcast „Die Digitalisierung und Wir“, um keine Folge zu verpassen und immer auf dem Laufenden zu bleiben, wie die Digitalisierung unser Leben verändert.

Sommermärchen ade: Was Sportdaten über Toni Kroos und den deutschen Fußball verraten – Neue Folge von „Die Digitalisierung und Wir“

Junger Fußballspieler bei Datenanalyse-Training mit Kameras, Podcast-Cover für "Die Digitalisierung und Wir" Folge 23, Gespräch zu Sportdaten mit Dr. Karsten Görsdorf
Sportdaten: Die Digitalisierung und Wir Folge 23 – Ein Gespräch mit Dr. Karsten Görsdorf über Datenanalyse im Sport, mit einem jungen Fußballspieler bei einem Datenanalyse-Training.

Sommermärchen ade

In der 120+6. Minute versuchte die Deutsche Nationalmannschaft sich ein letztes Mal gegen das bevorstehende Ausscheiden aus der Europameisterschaft zu stemmen. Toni Kroos brachte die Freistoßflanke in den Strafraum – der spanische Keeper Unai Simón hatte aber keine Probleme, den Ball zu behaupten. Kurz danach pfeift der Schiedsrichter ab – das Sommermärchen ist für Deutschland zu Ende.

Der Freistoß war gleichzeitig auch die letzte Ballberührung von Toni Kroos, der seine Fußballkarriere damit beendet.

Neben den stets gefährlichen Standardsituationen wird Toni Kroos natürlich als die deutsche “Passmaschine” in die Geschichtsbücher eingehen. Einer, wenn nicht der beste defensive Mittelfeldspieler seiner Zeit, der durch seine geduldige Passverteilung von hinten heraus das Spiel leiten und lenken konnte. Mit seiner kurzen Rückkehr ins pinke Nationaltrikot hatte Kroos einen erheblichen Anteil daran, dass wir zumindest eine Zeit lang vom EM-Titel träumen durften.

Podcastfolge zu Sportdaten

Eine Messzahl, die oft mit Kroos in Verbindung gebracht wird, ist die Passquote. Der Anteil der Pässe, die beim Empfänger angekommen sind. Bei Toni Kroos lag diese Zahl meist weit über 90%. Im Auftaktspiel der Heim-EM waren es sage und schreibe 99% – Kroos brachte 101 Pässe an den Mann, bei nur einem Fehlpass.

Der Sport wird auch immer digitaler, und von daher werden auch immer mehr Sportdaten, wie die Passquote, erfasst und teilweise auch in Echtzeit bei Fußballspielen ausgewertet.

Welche Daten das sind, wie genau sie erhoben werden und welche Aussagen man damit treffen kann, wollten wir uns von einem Experten erläutern lassen. Daher hatten wir den Geschäftsführer der 4talents analytics GmbH, Dr. Karsten Görsdorf, der schon viele Jahre im Bereich Sport-Analytics arbeitet, bei uns als Gast im Podcast “Die Digitalisierung und Wir”.

Sportdaten: Das Problem mit den Box-Score-Zahlen

Wie in der Podcast-Folge zu hören ist, hält Dr. Görsdorf wenig von sogenannten Box-Score-Statistiken, die ursprünglich aus den US-Sportarten wie Basketball, Football oder Baseball kommen. Mit Box-Scores sind Zahlen gemeint, die die beobachtbaren Ereignisse eines Fußballspiels beschreiben, wie z.B. die Anzahl der Torschüsse, die gelaufenen Kilometer oder eben die Passquote. Der Fußball mit seiner großen Zufallskomponente lässt sich nicht in diese Box-Score-Logik pressen, so Görsdorf.

Vielmehr sieht er eine Zukunft für viel feinere Auswertungen von Positionsdaten, die zum Beispiel “Energie-Missmatches” aufzeigen können. Also, wenn ein frisch eingewechselter Stürmer zum Beispiel auf einen schon müde gespielten Verteidiger trifft. So wie es vermutlich auch im Spanienspiel war, als Antonio Rüdiger, der bis dahin ein Weltklasse-Spiel absolviert hatte, in der 119. Minute Mikel Merino nicht mehr am Kopfball zum spanischen Siegtreffer hindern konnte.

Einsatz von KI und Datenkompetenz im Sport

In unserer Diskussion mit Dr. Görsdorf wurde auch die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) im Sport thematisiert. KI kann enorme Mengen an Spielerdaten analysieren und Muster erkennen, die für menschliche Analysten unsichtbar bleiben. Durch den Einsatz von Machine Learning und Deep Learning können Trainer und Teams tiefere Einblicke in die Spielstrategie und -taktik gewinnen, was letztlich die Leistung auf dem Platz verbessert.

Ebenso wichtig ist die Datenkompetenz derjenigen, die mit diesen Technologien arbeiten. Nur durch ein tiefes Verständnis der Daten und deren korrekte Interpretation können sinnvolle Entscheidungen getroffen werden. Dr. Görsdorf betont, dass Datenkompetenz nicht nur in der Analyse von Sportdaten, sondern in allen Bereichen der modernen Arbeitswelt immer wichtiger wird.

Weitere Podcast-Empfehlung

Toni Kroos selber hält übrigens auch sehr wenig von der Passquote, wie er in der neuesten Folge von “Lanz und Precht” erzählt. Im Podcast-Interview, das wenige Tage vor dem Spanienspiel aufgezeichnet wurde, erklärt er, dass er die Packing-Statistik, welche die Anzahl der überspielten Gegenspieler bei einem Pass angibt, viel aussagekräftiger findet.

Die Folge ist auch zu empfehlen, weil er einen guten Einblick hinter die Kulissen des Mannschaftsquartiers und in die Methoden von Nationaltrainer Julian Nagelsmann gibt.

Buchempfehlungen

Apropos Empfehlungen, in unserem Gespräch hat Dr. Görsdorf auch drei spannende Bücher erwähnt, die für alle Sportfans interessant sein könnten:

Diese seien den Lesern als Sommerlektüre ans Herz gelegt. Denn auch wenn es kein Sommermärchen geworden ist, ist der Sportsommer noch lange nicht zu Ende. In weniger als drei Wochen beginnen ja die Olympischen Sommerspiele in Paris.