Ulsoor und der Bull Temple

Auch das ist Bangalore: neben schön angelegten Gärten, Shopping Malls und Technologieparks, findet man auch Stadtteile, in denen Elend und Verwahrlosung vorherrschen. So z. B. in Ulsoor.

Gestern hatten wir erst den Ulsoor Lake angeschaut, der eigentlich schön war, wenn man davon absieht, dass das Wasser leicht grün war. Der dazugehörige Fluss glich eher einer Müllhalde. Eigentlich ist es wirklich schade, dass die Menschen so mit ihrer Natur umgehen. Doch diese plagen andere Sorgen. Direkt am Fluss leben Menschen in Slums. Ganze Familien leben in Zelten aus Plastikplanen. Die Kinder scheinen sich ihrem Schicksal noch nicht bewusst.

Stadtteilwechsel: Basavanigudi. Hier besichtigten wir den Bull Temple. Kempe Gowda, der Gründer von Bangalore, ließ 1537 den Tempel errichten. Im Innern findet man ein Abbild von Nandi, einer Gottheit in Wesen eines Bullen. Die Statue besteht aus einem knapp fünf Meter hohen Granitmonolith.

Den Abend haben wir im erst kürzlich eröffneten Hard Rock Cafe Bangalore ausklingen lassen. Die Atmosphäre, aber vor allem die Musik haben mir sehr zugesagt. Bangalore ist nach Bombay nun die zweite Stadt in Indien mit Hard Rock Cafe.

Alte Städte, neue Namen

Städte umzubenennen ist in Indien keine Seltenheit. Vom Volk ist das zwar nicht gewünscht, doch können sich Politiker dadurch ein Denkmal schaffen. Die fünf prominentesten Fälle habe ich für euch zusammengetragen.

Bombay wurde vermutlich vor über 3500 Jahre gegründet. 1995 wurde die bevölkerungsreichste Stadt der Welt in Mumbai umbenannt. Öffentliche Einrichtungen wie etwa die Börse und der Gerichtshof tragen allerdings weiterhin Bombay in ihrem Namen.

Die 2000 Jahre alte Hafenstadt Madras an der Ostküste Südindiens heißt seit 1996 offiziell Chennai. Inder verwenden Madras und Chennai mittlerweile synonym nebeneinander.

Der Name der 700 Jahre alten Stadt Cochin im tropischen Bundesstaat Kerala wurde 1996 leicht modifiziert und heißt seit dem Kochi. An der Aussprache der Einheimischen ändert das allerdings nichts. Das „n“ am Ende bleibt.

Der bengalische Name কলকাতা der 600 Jahre alten Stadt wurde von den britischen Kolonialherren aussprachenah zu Calcutta transkribiert. 2001 änderten die indischen Behörden die Schreibung in Kolkata, obwohl auch Englisch offizielle Amtssprache ist.

Die erst 500 Jahre alte Stadt Bangalore, heutiges IT-Zentrum, wurde 2006 in Bengaluru umbenannt. In den Medien, in Unternehmen, aber auch an öffentlichen Einrichtungen, wie Flughäfen, wird jedoch weiterhin die herkömmlichen Schreibweise verwendet, was wohl daran liegt, dass Bengaluru übersetzt „Stadt der Bohnen“ heißt. 😆