Handy aus, Gehirn an: Wie Smartphones unsere Aufmerksamkeit steuern

Eine Frau sitzt im Zug und schaut konzentriert auf ihr Smartphone. Das Bild ist das Cover zur Podcast-Folge "Das Geschäft mit der Aufmerksamkeit", in der Alex und Florian diskutieren, wie das Silicon Valley Techniken einsetzt, um Nutzer möglichst lange an Bildschirme zu fesseln.
Podcast-Cover zur Folge „Das Geschäft mit der Aufmerksamkeit

Kennt ihr das auch? Man steht an der Haltestelle, der Bus kommt erst in 6 Minuten; da holt man nochmal schnell das Handy raus, scrollt durch Social Media oder schaut die neuesten News zum US-Wahlkampf. Dasselbe zwischen zwei Meetings im Büro, während des Abendessens oder noch mal schnell vorm Schlafengehen. Über den Tag verteilt kommt so eine beachtliche Menge an Bildschirmzeit zusammen – zusätzlich zur PC-Arbeit und Netflix am Abend.

Als ich meine eigene Smartphone-Nutzung geprüft habe, war ich überrascht – über 3 Stunden pro Tag am Handy. Mein Tipp: Macht das auch mal, schaut nach, wie viel Zeit ihr tatsächlich am Handy verbringt (Einstellungen > „Bildschirmzeit“ (iPhone) oder „Digital Wellbeing“ (Android)). In unserer neuesten Folge von “Die Digitalisierung und Wir” sprechen Florian und ich über diese „App-Epidemie“ und wie wir inzwischen in einer regelrechten Aufmerksamkeitsökonomie leben. Jeder Anbieter buhlt ständig um unsere kostbaren Augenblicke, um unsere Aufmerksamkeit.

Guilty Pleasure: Wir wissen doch alle, dass viele dieser Clips und Posts weniger der Wissensbereicherung und mehr der reinen Unterhaltung dienen. Trotzdem sind wir oft dankbar für die Ablenkung – sei es, um Stress abzubauen oder einfach, um der Realität für einen Moment zu entkommen. Doch die Frage ist: Warum greifen wir so häufig zum Handy? Warum aktualisieren wir die Nachrichten-App zum dritten Mal am Tag, obwohl sich kaum etwas geändert hat?

Der schnelle Kick: Ein Grund liegt in der Verhaltenspsychologie hinter den Apps. Viele bekannte Features – von endlosem Scrollen bis zu Push-Benachrichtigungen – wurden von Verhaltensforschern entwickelt, um uns möglichst lange an den Bildschirm zu binden. Nir Eyal, ein Pionier in diesem Feld, beschreibt in seinem Buch „Hooked: Produkte erschaffen, die süchtig machen“ (2013), wie Apps uns regelrecht „anfixen“. Klingt fast so, als hätte er für Social Media das Drehbuch zu einem modernen „Matrix“ geschrieben, wo wir alle im Netz gefangen sind.

Das Gegengift: 2019 veröffentlichte Eyal dann eine Art Gegenthese: „Die Kunst, sich nicht ablenken zu lassen“. Ein cleverer Schachzug, um sowohl Problem als auch Lösung anzubieten und doppelt abzukassieren? Wer darüber hinwegsehen kann, findet in dem Buch wertvolle Tipps, wie man in unserer digitalisierten Welt wieder Fokus und Ruhe finden kann – und ja, wir stellen im Podcast natürlich auch unsere eigenen Detox-Tipps vor.

Warum das wichtig ist: Studien zeigen, dass schon die bloße Anwesenheit eines Smartphones die kognitive Leistungsfähigkeit senken kann. In der Studie „Brain Drain: The Mere Presence of One’s Own Smartphone Reduces Available Cognitive Capacity“ wurde gezeigt, dass das Smartphone in Reichweite unser Denkvermögen einschränkt, selbst wenn wir es gar nicht aktiv nutzen. Zudem legt die American Psychological Association in ihrer Forschung „Multitasking: Switching Costs“ dar, wie wir durch häufiges Hin- und Herspringen zwischen Aufgaben und Inhalten enormen „Schaltkosten“ im Gehirn ausgesetzt sind.

Volkswirtschaftlicher Impact: Im Podcast diskutieren wir auch, wie diese Ablenkungen auf die Produktivität und die Wissensarbeit einwirken, ein Konzept, das Management-Experte Peter Drucker prägte. Kopfarbeit ist nicht nur der Motor unserer persönlichen Kreativität, sondern treibt ganze Volkswirtschaften an. Dennoch braucht es dafür auch Zeiten der ungeteilten Konzentration und Aufmerksamkeit. Erinnert euch mal: Die besten Ideen kommen oft unter der Dusche – wahrscheinlich, weil in diesen Minuten das Smartphone mal außer Reichweite ist.

Unsere Frage an euch: Wie geht ihr mit den digitalen Versuchungen um? Welche Strategien helfen euch, euch nicht ständig von Handy, News oder Social Media ablenken zu lassen? Wir sind gespannt auf eure Tipps und Ideen! Schreibt uns auf LinkedIn oder in den Kommentaren zur Podcastfolge auf YouTube oder Spotify.

Trump falsch zitiert: Wie Clickbait die Leitmedien in die Irre führt – Neue Folge von “Die Digitalisierung und Wir”

Trump falsch zitiert: Geraten Leitmedien in die Clickbait-Spirale?
Trump falsch zitiert: Geraten Leitmedien in die Clickbait-Spirale?

In einer Welt, in der Schlagzeilen oft mehr zählen als der Inhalt, gerät die Wahrheit leicht ins Hintertreffen. Diese Woche tauchen wir in unserem Podcast Die Digitalisierung und Wir tief in das Thema ein, wie ein Zitat von Donald Trump aus dem Kontext gerissen wurde und was das evtl. mit der Digitalisierung der Medienlandschaft zu tun hat.

Ein Zitat sorgt für Aufsehen

Stellen Sie sich vor: Donald Trump droht bei einem Wahlkampfauftritt in South Carolina säumigen NATO-Partnern damit, sie im Falle eines Angriffs von Russland nicht zu schützen. Diese Nachricht ging wie ein Lauffeuer durch die Medienlandschaft. Von Print über Radio bis hin zu Fernsehen – überall wurde die Frage aufgeworfen, ob Deutschland nun Atombomben benötige, um sich zu verteidigen. Aber wurde Trump wirklich korrekt zitiert, oder sind wir Zeugen einer neuen Clickbait-Spirale geworden?

Die Clickbait-Falle

Florian argumentiert in dieser Episode, dass das Trump-Zitat aus dem Kontext gerissen wurde, was uns zu einer wichtigen Frage führt: Werden Geschichten wie diese absichtlich aufgebauscht, um Klicks zu generieren? In unserer Diskussion beleuchten wir, wie die Digitalisierung und die Jagd nach Aufmerksamkeit die Qualität der Berichterstattung beeinflussen.
Dabei ziehen wir Parallelen zu früheren Episoden, in denen wir bereits die Macht von Algorithmen und deren Einfluss auf die Nachrichtenauswahl diskutiert haben. Wir erinnern uns an die lebhafte Debatte über „Algorithmische Verzerrung“ und wie diese unsere Wahrnehmung der Realität prägt, sowie an Deepfakes und wie ihr diese entlarvt.

Die Rolle der vierten Gewalt

Den Podcast Die Digitalisierung und Wir haben wir ins Leben gerufen, um die Auswirkungen neuer Technologien auf unsere Gesellschaft zu diskutieren. Die Gefahr, die wir in dieser Folge aufwerfen, ist, dass die Leitmedien immer größere Teile der Bevölkerung als Leser, Hörer bzw. Zuschauer verlieren (Stichwort „Lügenpresse“) und wir dadurch eine gespaltene Medienlandschaft wie in den USA bekommen. Das ist auch für unsere Demokratie nicht unbedenklich.

Hier beziehen wir uns auch auf das Buch Die vierte Gewalt: Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist von Harald Welzer und Richard David Precht. Das Werk bietet einen tiefen Einblick in die Mechanismen, die hinter den Kulissen der Nachrichtenwelt wirken, und regt zum Nachdenken darüber an, wie Meinungen geformt und manipuliert werden können.

Fazit: Ein Aufruf zum kritischen Denken

In einer Zeit, in der Clickbait oft über fundierte Berichterstattung triumphiert, ist es wichtiger denn je, kritisch zu hinterfragen und sich nicht von schreienden Schlagzeilen in die Irre führen zu lassen. Wir laden Sie ein, diese spannende Episode von Die Digitalisierung und Wir anzuhören und gemeinsam mit uns zu erforschen, wie die Digitalisierung unsere Gesellschaft und die Medienlandschaft formt.

Tatsächlich bleibt KI unser Fokus-Thema – und wir haben noch reichlich Ideen, die wir in den kommenden Folgen besprechen wollen, wie z.B. Proto-AGI und GPT-5. Auch zu KI im Zusammenhang von Fake News wollen wir sprechen, was wiederum an diese Folge hier anknüpft!

Abonnieren Sie unseren Podcast, um keine Episode zu verpassen, und tauchen Sie mit uns ein in die faszinierende Welt der Digitalisierung. Denn nur wer versteht, kann auch verändern.

Alternative: SAPGUI for Java

SAPGUI for Java (Linux)

Die SAPGUI for Java bietet eine alternative Zugriffsmöglichkeit auf SAP-Systeme. So ermöglicht die in Java implementierte GUI den Einsatz von Clients mit unixoiden Betriebssystemen. Aber auch Windows-Anwendern würde ich raten einen Blick auf das plattformunabhängige Frontend zu werfen.

Im Vergleich zur klassischen SAPGUI for Windows ist das generische Java-Pendant nämlich äußerst ressourcenschonend und platzsparend (ca. 90 MB Festplattenplatz). Dafür müssen im Gegenzug auf Gimmicks wie Screen Painter und MS Office-Integration verzichtet werden. Letzteres habe ich bisweilen nicht vermisst. 🙂

Das war das siebte Semester

Christian's Notebook: 'Irgendwas stimmt nicht!'Diesmal ging alles wirklich schnell – schon fast zu schnell!

Kaum hatte ich mich wieder an das deutsche Essen und das moderate Klima gewöhnt, ging es los mit Vorlesungen zu Wissensbasierten Systemen, Marketing und E-Business. Anfang Mai wurde ein Zwischenstopp an der Côte d’Azur eingelegt. Ein SEO-Projekt, eine Meinungsumfrage, noch einige kleinere Kurse wie Rhetorik und Projektmanagement, dann die Klausuren…

…und schon war das siebte Semester auch wieder vorbei!

Jetzt sind erstmal Semesterferien und dieses Wochenende herrscht in Karlsruhe sowieso „Fest-Stimmung“! 😎