Tipps zur Reisevorbereitung

Ihr verfolgt regelmäßig mein Blog und habt euch nun für eine Reise nach Indien entschlossen? 😀

Besonders bei einem längeren Aufenthalt (über 30 Tage), gilt es einige Vorbereitungen zu treffen. Hierzu werde ich euch in den nächsten Tagen einige hilfreiche Tipps zusammenstellen:

Sprachen Indiens

In Indien werden weit über hundert verschiedene Sprachen gesprochen. Neben den beiden überregionalen Amtssprachen Hindi und Englisch sind weitere 21 Sprachen als regionale Amtssprachen anerkannt. Indien ist damit das Land mit den meisten Amtssprachen weltweit.

Englisch
Englisch ist Verwaltungs-, Unterrichts- und Wirtschaftssprache. Gut ausgebildete Inder sprechen daher auch gut Englisch. Inder, die keine Schule besucht haben, verstehen allenfalls ein paar Signalwörter, die sie für ihren Beruf benötigen.

Der durchschnittliche Rickshawfahrer versteht „left“, „right“, „straight“ und „stop“, sowie einige Zahlen, die er benötigt um einen Preis auszumachen.

Hindi
Hindi steht unter den meist gesprochenen Sprachen der Welt an zweiter Stelle nach Chinesisch und vor Spanisch und Englisch. In die deutsche Sprache haben einige Hindi-Wörter Einzug gefunden: Dschungel, Guru, Kajal, Punsch, Monsun und Shampoo.

Einige nützliche Wörter und Phrasen für den Alltag:

  • Guten Tag – „Namaste“
  • Auf Wiedersehen – „Alavidha“
  • Wie gehts? – „Aap kaise hai?“
  • Gut – „Achchhey“
  • Danke – „Dhanyavaad“
  • Ja – „Ha“
  • Nein – „Nahi“

Zahlen und Fakten zu B’lore

So, bevor ich mich in das nächste verlängerte Wochenende verabschiede, habe ich noch ein paar Zahlen und Fakten für euch! 😎

Zu Bangalore finde ich Folgendes besonders erwähnenswert:

  • Bangalore wird als ‚asiatisches Silicon Valley‚ bezeichnet
  • zahlreiche Niederlassungen großer IT-Firmen, wie beispielsweise:
    IBM, Intel, Cisco, Dell, Oracle, Siemens, Novell, Motorola und SAP
  • auch etliche Biotechnologiefirmen sind ansässig
  • wichtiges Zentrum der Luft- und Raumfahrtindustrie
  • drittgrößte Stadt Indiens: 5,3 Millionen Einwohner;
    davon lebt etwa ein Zehntel in Slums
  • Verdopplung der Bevölkerung in den letzten 20 Jahren
  • die Hälfte der Bevölkerung sind Zuwanderer (meist IT-Fachkräfte)
  • zweit niedrigste Analphabetismusrate in Indien: 27%
  • höchstes Pro-Kopf-Einkommen in Indien: 1.160$
    (zum Vergleich in Deutschland: 30.580$)
  • jährliche Gehaltserhöhungen in IT-Branche: durchschnittlich 16%
  • erster McDonald’s eröffnete 2004
  • ein neuer, größerer Flughafen wird derzeit gebaut
  • direkte Flugverbindung mit kalifornischem Silicon Valley geplant
  • der Bau einer Metro ist ebenfalls in Vorbereitung

Gegen das Heimweh

Unter der Woche arbeiten, am Wochenende verreisen, man kann nun wirklich nicht behaupten, dass es mir in Indien langweilig wäre. Und doch gibt es Momente in denen Heimweh aufkommt!

Plötzlich sehnt man sich nach ganz banalen, alltäglichen Dingen, wie z.B.:

  • selbst mit dem Auto auf einer Straße, frei von Schlaglöchern, Hunden und Kühen, fahren,
  • saubere Luft atmen,
  • eine unterbrechungsfreie Stromversorgung,
  • Coca Cola, denn hier gibt es fast ausschließlich viel zu süßes Pepsi,
  • ‚boring food‘, so nennen die Indier die, für deren Geschmack viel zu fade, deutsche Küche.

Und was mache ich gegen das Heimweh? Jedenfalls nicht meine Reise abbrechen! 😉

Gegen das Heimweh hat mir bisher ganz gut geholfen:

  • Kontakt zu lieben Menschen via Skype, ICQ und Email,
  • häufig unterwegs sein, viele interessante Dinge erleben und nette Menschen kennen lernen,
  • jeden morgen beim Aufstehen meinen Lieblingsradiosender SWR3 hören,
  • Fotos anschauen und meinen Kollegen zeigen,
  • zahlreiche deutsche Websites besuchen, die mich auf dem laufenden halten.

Ihr habt weitere gute Tipps gegen das Heimweh? Dann schreibt sie mir auf! 😀

Where are you from?

German flag in BerlinWas denken die Inder eigentlich über Deutschland?

In Gesprächen mit Indern kam es bisher häufig vor, dass ich nach meiner Herkunft gefragt wurde. Nicht selten folgten daraufhin weitere Fragen: „Wie groß ist eigentlich Deutschland? Wie viele Menschen leben dort? Wie groß sind eure Städte?“

Fast ungläubig wirkten die Gesichter, wenn ich daraufhin antwortete, dass in Indien fast 14mal mehr Menschen als in Deutschland leben und fast doppelt soviel als in ganz Europa. Auch, dass die Fläche der Bundesrepublik etwa ein Achtel Indiens entspricht und unsere größte Stadt ’nur‘ 4 Mio. Einwohner hat, lässt die Zuhörer stutzen. Darauf folgt meist: „Aber ist Deutschland nicht eine große Wirtschaftsmacht?“

Eine solche ‚Wirtschaftsmacht‘ hätten die Inder also wohl nicht mit einem bevölkerungs- und flächenmäßig so kleinen Land assoziiert. Was man mit den Deutschen noch verbindet, sind Tugenden wie Pünktlichkeit, Ordnung und Präzision. Die deutsche Automobilindustrie ist auch ein Begriff; die einzelnen Fahrzeughersteller sind aber mangels Marktpräsenz unbekannt.

Auch bekannt ist, dass es sich bei uns Christen wohl um ‚Allesfresser‘ handelt, denen weder das Rind heilig ist, noch das Schwein als schmutzig gilt. Dafür haben wir aber auch nur ein Leben und werden nicht wiedergeboren.

Auf die Frage, ob es in Deutschland auch Probleme gibt, fällt es mir nicht leicht zu antworten. Wirken doch die Sorgen einer Industrienation verglichen mit denen eines Entwicklungslandes geradezu lächerlich. Herrschen in Indien Korruption, Armut, Unterernährung und Analphabetismus, sind in Deutschland Fachkräftemangel, Überalterung der Bevölkerung, sowie der Ausstieg aus der Kernenergie schon fast Probleme de luxe.