Lal Bagh Botanical Garden

Zum zweiten Adventswochenende hat sich das trübe Wetter verzogen. Bei herrlichem Sonnenschein musste die Zeit natürlich im Freien zugebracht werden.

Gestern zog es uns in den Lal Bagh Botanical Garden, einer im 18. Jahrhundert angelegten Parkanlage. Der botanische Garten gehört zu den bekanntesten in Indien und beheimatet über tausend verschiedene Pflanzenarten aus Asien und Europa. Manche Bäume sind über hundert Jahre alt.

Jedes zweite und vierte Wochenende im Monat findet ‚Janapada Jaatre‘ statt, eine Veranstaltung mit Tanz, Musik und Theater, aufgeführt von Folkloregruppen aus ganz Karnataka. (zu sehen in den Videos)

Am Abend waren wir dann im Taika Spa and Lounge, einem angesagten Clubrestaurant mit sehr entspannender Dekoration, viel Kerzenlicht und feiner thailändischer Küche. Ein vom Restaurant abgetrennter Bereich lädt anschließend zum Tanzen ein, aufgelegt wird House.

Kemmangundi

Für unsere Abteilung war von Freitag auf Samstag ein Teamausflug angesetzt. Dafür wurden wir bereits kurz nach 5:00 von Taxis abgeholt. Mit einem Bus ging es dann 250km gen Nordwesten in die Westghats, einem Gebirge am Rande des Dekkan-Plateaus.

Nach fünf Stunden Fahrt kamen wir in der Bergregion Kemmangundi in 1434m Höhe an, wo wir im Rangers Camp untergebracht waren. Im Anschluss auf das Mittagessen spielten wir im nahe gelegenen Tal einige Runden Cricket. Herrlich war dabei der Anblick der Berge um uns herum. Am Abend besichtigten wir die zauberhaften Gärten von Raj Bhavan. Statuen stellten verschiedene Götter dar.

Zurück im Rangers Camp erwartete uns bereits ein Lagerfeuer, Getränke und reichlich Snacks. Zwischendurch stimmten einige Inder Lieder an und tanzten dazu. Bald kam die Frage nach einem deutschen Lied. Nach kurzer Einübungszeit beherrschten die Inder ‚Viva Colonia‘ (zu hören im ersten Video).

Am Samstagmorgen starteten wir bereits um 7:00 zur finalen Etappe. Der Bus brachte uns zirka 10km in den Regenwald, anschließend ging es nur mit Geländewagen weiter. Die letzten 3km waren nur barfuß zu bewältigen. Mehrere Flussläufe mussten passiert werden. Manche Kollegen wurden Opfer von Blutegeln.

Dann erreichten wir unser eigentliches Ziel. Uns bot sich ein grandioser Anblick: die Hebbe Falls, malerische Wasserfälle mitten im Regenwald. Das Wasser stürzte von 168m Höhe herab; die aufspritzenden Wassertropfen reflektierten die Sonnenstrahlen (zu sehen im zweiten Video).

Auroville

Noch vor dem Frühstück ließen wir uns am Montagmorgen mit einer Rickshaw nach Auroville fahren. Hippies aus 124 Nationen leben in der „universellen“ Stadt, die von der UNESCO gefördert wird. Die meisten der 1800 Bewohner beziehen kein Einkommen für ihre gemeinnützigen Dienste, wohnen und essen dafür kostenlos in Auroville. Auf mich wirkte die 1968 eingeweihte Kommune jedoch etwas befremdlich.

Frühstück hatten wir anschließend in Pondichéry. Nachdem wir die Promenade dann auch bei Tag besichtigt hatten, war es schon wieder Zeit zum Mittagessen, das wir im ‚Madam Santhe‘ zu uns nahmen. Bis zum Abend hielten wir uns dann wieder am Repos-Beach auf. Der traumhaft blaue Himmel und die tollen Wellen wirkten paradiesisch. Ausklingen ließen wir den Sonntag im ‚Le Club‘.

Am Dienstagmorgen ging es dann gleich nach dem Frühstück noch ein letzten mal an den Strand am Indischen Ozean. Das Wasser hatte unverändert absolute Wohlfühltemperatur. Um 14:00 verließen wir Repos-Beach, hatten noch mal ausgezeichnetes Essen im Restaurant ‚Satsanga‘ und stiegen dann in den Bus zurück nach Madras ein.

Ungünstiger Weise mussten wir knapp vier stündige Fahrt im Stehen verbringen. Für Indien typisch, war der Bus mit Menschen vollgestopft, sodass manche Inder sogar draußen an der Tür hingen. Madras erreichten wir dann bei Nacht. Nach den Strapazen im Bus wollten wir uns dann vor dem Abflug nochmal richtig gutes Essen gönnen. Dafür wählten wir das beste Hotel der Stadt.

Okay, zugegeben: in Badeschlappen, kurzen Hosen und schlabbrigen T-Shirts bekleidet, kamen wir uns dann doch etwas underdressed vor. Der Portier des Le Royal Méridien hielt uns dennoch freundlich die Tür auf. Das Hotel bietet Service jenseits der 5-Sterne-Kategorie. Das Essen schmeckte ausgezeichnet. Dezente Musik im Hintergrund wurde live gespielt. Über die Zimmerpreise haben wir uns auch informiert: bei 250$ geht es los. Das ist mehr als ein Angestellter im Monat verdient.

Um 22:00 sind wir dann mit einem Airbus A320 von Kingfisher Airlines zurück nach Bangalore geflogen. So endete unsere Reise durch Tamil Nadu.

Cubbon Park

Heute haben wir den Cubbon Park im Herzen Bangalores besichtigt. Die historische Parkanlage wurde 1864 angelegt. Auf einer Fläche von über einem Quadratkilometer befinden sich verschiedene, schön angelegte Gärten, uralte Bäume und diverse Statuen.

Umgeben von zahlreichen Regierungsgebäuden und anderen Institutionen, ist der Cubbon Park eine der populären Touristenattraktionen der Metropole und einer der Gründe, weshalb Bangalore den Beinamen ‚Garden City‘ trägt.

Vis à vis des höchsten Gerichtshofs des Bundesstaats, dem ‚High Court of Karnataka‘, befindet sich das ‚Vidhana Soudha‘. Das imposante Gebäude wurde von 1951 bis 1956 erbaut und ist Sitz der Regierung von Karnataka. Es ist das größte Regierungsgebäude Indiens. Die äußerst streitbare Inschrift über dem Eingang lautet: „Government Work is God’s Work“

Kerala Backwaters

Hausboot auf den Kerala Backwaters
Hausboot auf den Kerala Backwaters

Kerala BackwatersVon dem, für das tropische Klima typischen, leichten Regen, ließen wir uns am Freitagvormittag nicht unterkriegen und mieteten, wie geplant, ein Hausboot. Die Temperatur sinkt während des Regens nicht, auch die hohe Luftfeuchtigkeit bleibt unverändert. Das Hausboot unserer Wahl bot drei Schlafzimmer mit Duschen, vier Mann Personal, die sich auch um unsere Verpflegung kümmerten, sowie Fernseher, DVD-Player und 5.1-Surround-Soundsystem.

Nach dem Ablegen fuhren wir direkt in die Backwaters, die sich südlich von Cochin auf einer Fläche von etwa 1900km² erstrecken. Das weit verzweigte Wasserstraßennetz umfasst zahlreiche Seen, Flüsse und Lagunen, sowie unzählige Verbindungskanäle. Für die einheimische Bevölkerung sind de Backwaters von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung. Neben Fischfang und Warentransport, werden die Gewässer zum Anbau von Nutzpflanzen, wie Cashewbäume, Kokospalmen, Reis und Kautschuk genutzt.

Zum Mittagessen wurde uns Gemüse, frischen Fisch keralischer Art und eine große Portion Reis serviert. Nach dem Essen hörte es auf zu regnen. Auf den bequemen Stühlen genossen wir den Ausblick vorbeigleitender Palmen, machten Fotos von Kähnen und Fischerbooten, tranken reichlich Tee und Kaffee. Immer wieder passierten wir auch kleine Siedlungen mitten in den Backwaters. Hier leben Reisbauern, die dem Wasser ein paar Quadratmeter Land für ihre Hütten abgerungen hatten.

Als es dunkel wurde legten wir an einer etwas größern Siedlung in den Backwaters an. Wir beschlossen von Bord zu gehen, um uns ein genaueres Bild zu verschaffen. Die Einwohner begrüßten uns sehr freundlich. Beim Laufen auf den schmalen, schlammigen Gehsteigen musste man Acht geben, nicht in das Wasser zu fallen. Ein paar Hütten weiter, gelangen wir an eine kleine Schule, in der der Unterricht gerade begann. Tagsüber fällt schließlich genug Arbeit auf den Reisfeldern an. Die Kinder haben sich über unseren Besuch und die mitgebrachten Kugelschreiber gefreut.

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Zurück an Bord erwartete uns auch schon das Abendessen. Anstelle von Fisch gab es diesmal Chicken. Anschließend saßen wir noch eine ganze Weile zusammen und unterhielten uns über Buddha und die Welt.

In der Nacht klarte es dann etwas auf. Auf dem Hausboot lies es sich sehr gut schlafen, zumindest als Passagier. Die Angestellten verbrachten die Nacht auf dem Boden – ohne Decke und Kissen. Während wir ausführlich frühstückten, wurden wir zurück nach Alleppey gebracht, wo wir unsere Tour wieder zu Land fortsetzten.