Skin Whitening Trend

Besonders während der kalten Jahreszeit besuchen wieder zahlreiche Deutsche Solarien, um etwas Bräune – respektive Krebs – aus der Steckdose zu beziehen. Eine Sonnenbank sucht man in Indien vergeblich.

Hier grassiert der „Skin Whitening Trend“. Das gängige Schönheitsideal der Inder ist helle Haut. Man möchte sich von der Masse abheben und dem westlichen Vorbild nacheifern. Aus diesem Grund findet man an jeder Ecke, in jedem noch so kleinen Laden, Cremes, welche die Haut aufhellen sollen. Marktführer für entsprechende Kosmetika ist die Beiersdorf AG, die ihre Produktlinie Nivea hierzulande massiv bewirbt.

Einige meiner Kollegen haben diese Produkte bereits ausprobiert, zweifeln aber an deren Wirkung.

Karte von Südindien

Meine Reiseaktivitäten gehen mittlerweile über die Grenzen Karnatakas hinaus. Auf dieser Karte, die Südindien zeigt, lassen sich gut die drei Bundesstaaten erkennen, die ich bisher bereist habe: Karnataka, Kerala und Tamil Nadu.

Klickt ihr auf eine der roten Stecknadeln, wird euch ein Link eingeblendet, der zum entsprechenden Blogeintrag des jeweiligen Reiseziels führt. Die blauen Stecknadeln kennzeichnen mögliche Reiseziele, die ich während meines Aufenthalts in Indien noch gerne besuchen möchte. 😀

Kemmangundi

Für unsere Abteilung war von Freitag auf Samstag ein Teamausflug angesetzt. Dafür wurden wir bereits kurz nach 5:00 von Taxis abgeholt. Mit einem Bus ging es dann 250km gen Nordwesten in die Westghats, einem Gebirge am Rande des Dekkan-Plateaus.

Nach fünf Stunden Fahrt kamen wir in der Bergregion Kemmangundi in 1434m Höhe an, wo wir im Rangers Camp untergebracht waren. Im Anschluss auf das Mittagessen spielten wir im nahe gelegenen Tal einige Runden Cricket. Herrlich war dabei der Anblick der Berge um uns herum. Am Abend besichtigten wir die zauberhaften Gärten von Raj Bhavan. Statuen stellten verschiedene Götter dar.

Zurück im Rangers Camp erwartete uns bereits ein Lagerfeuer, Getränke und reichlich Snacks. Zwischendurch stimmten einige Inder Lieder an und tanzten dazu. Bald kam die Frage nach einem deutschen Lied. Nach kurzer Einübungszeit beherrschten die Inder ‚Viva Colonia‘ (zu hören im ersten Video).

Am Samstagmorgen starteten wir bereits um 7:00 zur finalen Etappe. Der Bus brachte uns zirka 10km in den Regenwald, anschließend ging es nur mit Geländewagen weiter. Die letzten 3km waren nur barfuß zu bewältigen. Mehrere Flussläufe mussten passiert werden. Manche Kollegen wurden Opfer von Blutegeln.

Dann erreichten wir unser eigentliches Ziel. Uns bot sich ein grandioser Anblick: die Hebbe Falls, malerische Wasserfälle mitten im Regenwald. Das Wasser stürzte von 168m Höhe herab; die aufspritzenden Wassertropfen reflektierten die Sonnenstrahlen (zu sehen im zweiten Video).

Auroville

Noch vor dem Frühstück ließen wir uns am Montagmorgen mit einer Rickshaw nach Auroville fahren. Hippies aus 124 Nationen leben in der „universellen“ Stadt, die von der UNESCO gefördert wird. Die meisten der 1800 Bewohner beziehen kein Einkommen für ihre gemeinnützigen Dienste, wohnen und essen dafür kostenlos in Auroville. Auf mich wirkte die 1968 eingeweihte Kommune jedoch etwas befremdlich.

Frühstück hatten wir anschließend in Pondichéry. Nachdem wir die Promenade dann auch bei Tag besichtigt hatten, war es schon wieder Zeit zum Mittagessen, das wir im ‚Madam Santhe‘ zu uns nahmen. Bis zum Abend hielten wir uns dann wieder am Repos-Beach auf. Der traumhaft blaue Himmel und die tollen Wellen wirkten paradiesisch. Ausklingen ließen wir den Sonntag im ‚Le Club‘.

Am Dienstagmorgen ging es dann gleich nach dem Frühstück noch ein letzten mal an den Strand am Indischen Ozean. Das Wasser hatte unverändert absolute Wohlfühltemperatur. Um 14:00 verließen wir Repos-Beach, hatten noch mal ausgezeichnetes Essen im Restaurant ‚Satsanga‘ und stiegen dann in den Bus zurück nach Madras ein.

Ungünstiger Weise mussten wir knapp vier stündige Fahrt im Stehen verbringen. Für Indien typisch, war der Bus mit Menschen vollgestopft, sodass manche Inder sogar draußen an der Tür hingen. Madras erreichten wir dann bei Nacht. Nach den Strapazen im Bus wollten wir uns dann vor dem Abflug nochmal richtig gutes Essen gönnen. Dafür wählten wir das beste Hotel der Stadt.

Okay, zugegeben: in Badeschlappen, kurzen Hosen und schlabbrigen T-Shirts bekleidet, kamen wir uns dann doch etwas underdressed vor. Der Portier des Le Royal Méridien hielt uns dennoch freundlich die Tür auf. Das Hotel bietet Service jenseits der 5-Sterne-Kategorie. Das Essen schmeckte ausgezeichnet. Dezente Musik im Hintergrund wurde live gespielt. Über die Zimmerpreise haben wir uns auch informiert: bei 250$ geht es los. Das ist mehr als ein Angestellter im Monat verdient.

Um 22:00 sind wir dann mit einem Airbus A320 von Kingfisher Airlines zurück nach Bangalore geflogen. So endete unsere Reise durch Tamil Nadu.

Pondichéry

150km südlich von Madras liegt Pondichéry. Französische Kultur und Architektur blieb in der Küstenstadt erhalten wie nirgendwo sonst im Land. Etwas weiter außerhalb der Stadt suchten wir uns eine Strandhütte am Repos-Beach. Die Konstruktionen aus Bambus und Palmwedeln unterschieden sich kaum. Da es schon wieder Nacht war, entschieden wir uns für die Hütte auf Stelzen, die dem Meer am nähsten war.

Für das Abendessen haben wir dann noch ein französisches Restaurant in der Stadt aufgesucht. Der Essbereich des ‚Madam Santhe‘ befindet sich auf dem Dach und wirkt äußert mediterran. Auf dem Weg zurück sahen wir auch hier wieder Menschen auf der Strasse und an der Promenade schlafen. Es waren aber nicht so viele wie in Madras und durch die kleinstädtische Kulisse, wirkte die Armut weniger entsetzlich.

Durch den Ventilator an der Decke unserer Strandhütte ließ sich die hohe Luftfeuchtigkeit des tropischen Klimas gut aushalten. Am Sonntagmorgen war ich begeistert. Von der Hütte aus, sah ich den Strand, blaues Wasser und blauen Himmel. Gefrühstückt haben wir am nahe gelegen Beach Restaurant. Dann ging es ab ins Meer.

Eigentlich könnte man auch von einer riesengroßen Badewanne sprechen. Die Wassertemperatur liegt das ganze Jahr über bei etwa 30°C. So manche Welle war riesig. Wir hatten Spaß auf die großen Wellen zu schwimmen, kurz bevor diese brachen. Auf der Welle zu sein, war herrlich. Man musste nur aufpassen, nicht unter eine solche zu kommen, wenn diese bricht. Das fühlt sich dann etwas nach Schleudergang an und spült einen wie Treibgut an Land.

Unser Strandaufenthalt unterbrachen wir nur kurz für ein Mittagessen im Beach Restaurant. Gegen Nachmittag hat es schließlich auch der chilligste Hippie an den Strand geschafft. Manche von ihnen sangen und trommelten oder rauchten ihre Special Cigarettes.

Am Abend waren wir erst in der Pizzeria ‚Au Feude Bois‘ und schauten uns dann die Einkaufsstraßen Pondichérys an. Den Rest des Abends verbrachten wir im ‚Le Club‘ bei guten Cocktails und südländischer Musik.

Früh machten wir uns am nächsten Morgen auf, die Hippiekommune Auroville zu besichtigen.