Where are you from?

German flag in BerlinWas denken die Inder eigentlich über Deutschland?

In Gesprächen mit Indern kam es bisher häufig vor, dass ich nach meiner Herkunft gefragt wurde. Nicht selten folgten daraufhin weitere Fragen: „Wie groß ist eigentlich Deutschland? Wie viele Menschen leben dort? Wie groß sind eure Städte?“

Fast ungläubig wirkten die Gesichter, wenn ich daraufhin antwortete, dass in Indien fast 14mal mehr Menschen als in Deutschland leben und fast doppelt soviel als in ganz Europa. Auch, dass die Fläche der Bundesrepublik etwa ein Achtel Indiens entspricht und unsere größte Stadt ’nur‘ 4 Mio. Einwohner hat, lässt die Zuhörer stutzen. Darauf folgt meist: „Aber ist Deutschland nicht eine große Wirtschaftsmacht?“

Eine solche ‚Wirtschaftsmacht‘ hätten die Inder also wohl nicht mit einem bevölkerungs- und flächenmäßig so kleinen Land assoziiert. Was man mit den Deutschen noch verbindet, sind Tugenden wie Pünktlichkeit, Ordnung und Präzision. Die deutsche Automobilindustrie ist auch ein Begriff; die einzelnen Fahrzeughersteller sind aber mangels Marktpräsenz unbekannt.

Auch bekannt ist, dass es sich bei uns Christen wohl um ‚Allesfresser‘ handelt, denen weder das Rind heilig ist, noch das Schwein als schmutzig gilt. Dafür haben wir aber auch nur ein Leben und werden nicht wiedergeboren.

Auf die Frage, ob es in Deutschland auch Probleme gibt, fällt es mir nicht leicht zu antworten. Wirken doch die Sorgen einer Industrienation verglichen mit denen eines Entwicklungslandes geradezu lächerlich. Herrschen in Indien Korruption, Armut, Unterernährung und Analphabetismus, sind in Deutschland Fachkräftemangel, Überalterung der Bevölkerung, sowie der Ausstieg aus der Kernenergie schon fast Probleme de luxe.

Escherichia coli

(Quelle: Wikipedia)Früher oder später musste es ja passieren…

In der vierten Woche meines Indienaufenhalts hat es mich nun erwischt! Offensichtlich habe ich etwas falsches gegessen und mir einen Erreger (Eschericha coli), der weniger freundlichen Art, eingefangen. Als Resultat plagen mich nun Beschwerden im Verdauungstrakt, die sich durch periodisch wiederkehrende Bauchschmerzen äußern.

Von dem Vorschlag des Betriebsarztes den unliebsamen Darmbewohnern mittels Antibiotika den Garaus zumachen, möchte ich vorerst absehen. Stattdessen versuche ich mit viel Tee und heißem Wasser wieder für Ordnung zu sorgen.

Zur Arbeit gehe ich dennoch wie gewohnt. An dem für das Wochenende geplanten Ausflug nach Pondichéry bei Madras werde ich allerdings nicht teilnehmen. Schließlich bin ich noch lange genug im Land, um das nachzuholen.

Jetzt heißt es erstmal: wieder gesund werden!

Karte von Karnataka

Da sich mein Reiseradius weiter ausgedehnt hat, zeige ich euch nun eine weitere Karte. Diesmal ist der Bundesstaat Karnataka zu sehen, dessen Hauptstadt Bangalore ist. Karnataka hat ca. 57 Mio. Einwohner und eine Fläche etwas größer als die Hälfte Deutschlands.

Die roten Stecknadeln kennzeichnen diejenigen Städte und Sehenswürdigkeiten, welche ich bereits besucht habe. Auch diese Karte wird um weitere Stecknadeln ergänzt, sobald neue Reiseziele hinzugekommen sind.

60th Independence Day

Heute feiert Indien den 60. Jahrestag seiner Unabhängigkeit.

Zu diesem Anlass besuchten wir heute Vormittag eine Parade in Bangalore. Die Veranstaltung, die unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen statt fand, begann mit einer langatmigen Rede (zu sehen im ersten Video) eines hochrangigen Politikers. Anschließend wurde die Nationalhymne gespielt, gefolgt von einer Zurschaustellung des Militärs.

Eine theatralisch dargestellte Abhandlung (zu sehen im zweiten Video) der Geschichte mit den Ereignissen, die zur Unabhängigkeit Indiens führten, durfte natürlich auch nicht fehlen. Diese war farbenfroh und mit reichlich Tanzeinlagen schön anzusehen. Zuletzt führten Motorradartisten noch einige Stunts und Sketche vor.