Bannerghatta National Park

Eine gute halbe Stunde waren wir heute morgen unterwegs, um den 22km südlich von Bangalore gelegenen Bannerghatta National Park zu erreichen. Das hügelige Areal zählt zu den bekanntesten Naturreservaten in Indien und umfasst eine Fläche von etwa 104km².

Am Eingang des Nationalparks befindet sich ein Zoo, den wir uns noch vor Beginn unserer Safari angesehen haben. Unter anderem waren Leoparden, Zebras, Krokodile, Vögel und Schlangen zu besichtigen. Dazu hatten wir bis 10:00 Zeit. Dann begann schließlich die Safari.

Der Park ist mehrfach umzäunt, sodass unser Tourfahrzeug anfangs mehrere Sicherheitsschleusen (fast wie im Jurassic Park 😉 ) passieren musste. Zuerst begegneten uns weniger spektakuläre Paarhufer, dann Affen und Bären. Letztere wirkten durchaus nicht mehr harmlos. Auch die Löwen und verschiedenen Tigerarten machten keinen handzahmen Eindruck.

Mein persönliches Highlight waren die Königstiger (zu sehen im Video), die in der Wildnis ganz anders zur Geltung kommen als hinter Gitterstäben im Zoo.

All Hands Meeting

Frisch und munter begann der heutige Tag mit dem ‚All Hands Meeting‘, dem Highlight der ‚Board Week‘. Bei dieser Veranstaltung, zu der alle (fast 4000) Mitarbeiter des Standorts eingeladen waren, war das gesamte Executive Board anwesend.

Der Vorstandsvorsitzende und die Vorstandsmitglieder sprachen von der strategischen Bedeutung der indischen Niederlassung und präsentierten ihre Vorstellungen und Erwartungen für die kommenden Jahre. Anschließend wurde ein kürzlich fertiggestellter Gebäudekomplex eingeweiht und es gab Gelegenheit für ein zweites Frühstück.

Vier Wochen Indien

Heute vor vier Wochen bin ich in Indien angekommen. Schon vier Wochen?! 😯

Zeit für ein erstes Resumé!

Kultur
Die Zeit scheint hier wirklich wie im Flug zu vergehen. Das mag wohl daran liegen, dass vieles so sehr anders ist, als man es von zuhause gewohnt ist. Kein Tag vergeht an dem man nicht etwas Neues kennen lernt, und sind es auch nur Kleinigkeiten. Dazu genügt ein aufmerksamer Blick aus dem Shuttlebus, der mich morgens zur Arbeit bringt.

Dass mich in Indien ein Kulturschock erwarten wird, war mir bereits vor meiner Abreise bewußt. Besonders am Anfang hat man sich stetig anzupassen, man lernt dazu und wird gegenüber der anderen Kultur sensibilisiert. So macht man beispielsweise die Erfahrung, dass Kopfschütteln in Indien ‚ja‘ bedeutet, im Gegensatz zur entsprechenden westlichen Interpretation.

Arbeit
Neben den kulturellen Erkenntnissen, gilt es natürlich auch für das Studium relevante Erfahrungen zusammeln. Dies gelingt bei der Arbeit sehr gut. Meine Aufgabe ist verhältnismäßig anspruchsvoll und bietet viel Spielraum bei der Ausarbeitung. Als Programmiersprachen kommen dafür Java, sowie ABAP zum Einsatz. Inhaltlich darf ich auf meine Aufgabe jedoch nicht näher eingehen.

Die Kollegen sind sehr freundlich und engagiert. Insgesamt kann man wirklich von einer sehr angenehmen Arbeitsatmosphäre sprechen.

Freizeit
Die Metropole Bangalore bietet zahlreiche Möglichkeiten zum Einkaufen und Ausgehen. Nimmt man sich ein Wochenende Zeit, so kann man auch z.B. nach Mangalore ans Meer fahren. Zum Entspannen lässt es sich aber auch gut im Gästehaus aushalten. Dank Pool, Internet und ausreichend Lesematerial wird es dort auch nicht langweilig.

So, das sei nun in aller Kürze zu meinen ersten vier Wochen in Indien gesagt. Nun schaue ich gespannt auf das was mich hier noch alles in Zukunft erwarten wird!

Selbstverständlich halte ich euch auch weiterhin up-to-date

Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.

– Mahatma Gandhi

Endlich wieder gesund

Fast eine Woche hat es sich hingezogen bis ich den Krankheitserreger endlich wieder los wurde.

Zum Frühstück gab es vergangene Woche nur trockene Cornflakes. Im Gästehaus hat man mir gekochten, fein geriebenen Reis zubereitet. Geschmeckt hat dieser Brei nicht sonderlich, war aber leicht verdaulich. Dazu wurden mir nach jeder Mahlzeit noch zwei Bananen serviert.

Das Wetter war über das Wochenende schön, meist schien die Sonne bei blauem Himmel. So konnte ich dann gemütlich auf dem Balkon wieder gesund werden.

Nun kann ich also wieder losziehen und Indien unsicher machen… 😀

Where are you from?

German flag in BerlinWas denken die Inder eigentlich über Deutschland?

In Gesprächen mit Indern kam es bisher häufig vor, dass ich nach meiner Herkunft gefragt wurde. Nicht selten folgten daraufhin weitere Fragen: „Wie groß ist eigentlich Deutschland? Wie viele Menschen leben dort? Wie groß sind eure Städte?“

Fast ungläubig wirkten die Gesichter, wenn ich daraufhin antwortete, dass in Indien fast 14mal mehr Menschen als in Deutschland leben und fast doppelt soviel als in ganz Europa. Auch, dass die Fläche der Bundesrepublik etwa ein Achtel Indiens entspricht und unsere größte Stadt ’nur‘ 4 Mio. Einwohner hat, lässt die Zuhörer stutzen. Darauf folgt meist: „Aber ist Deutschland nicht eine große Wirtschaftsmacht?“

Eine solche ‚Wirtschaftsmacht‘ hätten die Inder also wohl nicht mit einem bevölkerungs- und flächenmäßig so kleinen Land assoziiert. Was man mit den Deutschen noch verbindet, sind Tugenden wie Pünktlichkeit, Ordnung und Präzision. Die deutsche Automobilindustrie ist auch ein Begriff; die einzelnen Fahrzeughersteller sind aber mangels Marktpräsenz unbekannt.

Auch bekannt ist, dass es sich bei uns Christen wohl um ‚Allesfresser‘ handelt, denen weder das Rind heilig ist, noch das Schwein als schmutzig gilt. Dafür haben wir aber auch nur ein Leben und werden nicht wiedergeboren.

Auf die Frage, ob es in Deutschland auch Probleme gibt, fällt es mir nicht leicht zu antworten. Wirken doch die Sorgen einer Industrienation verglichen mit denen eines Entwicklungslandes geradezu lächerlich. Herrschen in Indien Korruption, Armut, Unterernährung und Analphabetismus, sind in Deutschland Fachkräftemangel, Überalterung der Bevölkerung, sowie der Ausstieg aus der Kernenergie schon fast Probleme de luxe.