Cubbon Park

Heute haben wir den Cubbon Park im Herzen Bangalores besichtigt. Die historische Parkanlage wurde 1864 angelegt. Auf einer Fläche von über einem Quadratkilometer befinden sich verschiedene, schön angelegte Gärten, uralte Bäume und diverse Statuen.

Umgeben von zahlreichen Regierungsgebäuden und anderen Institutionen, ist der Cubbon Park eine der populären Touristenattraktionen der Metropole und einer der Gründe, weshalb Bangalore den Beinamen ‚Garden City‘ trägt.

Vis à vis des höchsten Gerichtshofs des Bundesstaats, dem ‚High Court of Karnataka‘, befindet sich das ‚Vidhana Soudha‘. Das imposante Gebäude wurde von 1951 bis 1956 erbaut und ist Sitz der Regierung von Karnataka. Es ist das größte Regierungsgebäude Indiens. Die äußerst streitbare Inschrift über dem Eingang lautet: „Government Work is God’s Work“

Cochin

Direkt nach der Arbeit ging es am Donnerstag zum Bangalore International Airport. Ein Airbus A320 der indischen Fluggesellschaft GoAir brachte uns von dort in einer dreiviertel Stunde nach Cochin. Mit Zug oder Bus hätten wir gut 14 Stunden für die Strecke gebraucht.

Als wir in Cochin in Zentral-Kerala angekommen sind, war es bereits dunkel. Die Stadt liegt über eine Inselgruppe und eine Halbinsel verstreut. Zwei Rickshaws brachten uns (wir waren zu sechst) an den Hafen. Mit einer Fähre setzten wir auf die Halbinsel Fort Kochi über.

Im gleichnamigen Stadtteil waren wir zu Fuß unterwegs. Auf dem Weg durch die gewundenen Straßen, vorbei an 500 Jahre alten portugiesischen und holländischen Häusern, bot sich uns, selbst bei Nacht, eine märchenhafte Idylle. Abgesehen von vereinzelnder Leuchtreklame, schien die Zeit hier stehen geblieben zu sein.

Wir suchten ein bekanntes Backpacker-Hotel auf. Die Absteige nannte sich ‚Elite Hotel‘. Sieht man mal von der zentralen Lage im Ortskern ab, war daran jedoch nichts wirklich ‚Elite‘. Auf mehreren Etagen vegetierten ein paar (Alt-)Hippies, die vermutlich in Fort Kochi gestrandet sind und sich von dem modrigen Geruch der Unterkunft nicht weiter stören lassen. Außer einem Aufenthaltsraum und den schäbig eingerichteten Zimmern, befand sich in dem Haus auch eine kleine Kapelle und ein Kiosk, in dem tatsächlich Kinder-Überraschung angeboten wurde.

Unser Abendessen nahmen wir in einem nahe gelegenen Restaurant ein. Da der Ausschank von Alkohol in Kerala nicht gestattet ist, steht Bier als ‚Special Tea‘ auf der Getränkekarte und wird auch tatsächlich in Teekannen serviert und aus Tassen getrunken. Im Gespräch stellte sich heraus, dass ich mit Steffen und Melanie, die beide in Mannheim studieren, gemeinsame Bekannte habe: Pierre (studiert mit mir in Karlsruhe) und Dennis (studiert nicht mehr mit mir, ist dafür aber neulich Papa geworden).

Nach dem Frühstück checkten wir am nächsten Morgen zeitig aus und fuhren mit einem Linienbus gen Süden in das anderthalb Stunden entfernte Alleppey. In Alleppey angekommen machten wir uns auf die Suche nach einem Hausboot, um die Backwaters zu erkunden.

Vier Wochen Indien

Heute vor vier Wochen bin ich in Indien angekommen. Schon vier Wochen?! 😯

Zeit für ein erstes Resumé!

Kultur
Die Zeit scheint hier wirklich wie im Flug zu vergehen. Das mag wohl daran liegen, dass vieles so sehr anders ist, als man es von zuhause gewohnt ist. Kein Tag vergeht an dem man nicht etwas Neues kennen lernt, und sind es auch nur Kleinigkeiten. Dazu genügt ein aufmerksamer Blick aus dem Shuttlebus, der mich morgens zur Arbeit bringt.

Dass mich in Indien ein Kulturschock erwarten wird, war mir bereits vor meiner Abreise bewußt. Besonders am Anfang hat man sich stetig anzupassen, man lernt dazu und wird gegenüber der anderen Kultur sensibilisiert. So macht man beispielsweise die Erfahrung, dass Kopfschütteln in Indien ‚ja‘ bedeutet, im Gegensatz zur entsprechenden westlichen Interpretation.

Arbeit
Neben den kulturellen Erkenntnissen, gilt es natürlich auch für das Studium relevante Erfahrungen zusammeln. Dies gelingt bei der Arbeit sehr gut. Meine Aufgabe ist verhältnismäßig anspruchsvoll und bietet viel Spielraum bei der Ausarbeitung. Als Programmiersprachen kommen dafür Java, sowie ABAP zum Einsatz. Inhaltlich darf ich auf meine Aufgabe jedoch nicht näher eingehen.

Die Kollegen sind sehr freundlich und engagiert. Insgesamt kann man wirklich von einer sehr angenehmen Arbeitsatmosphäre sprechen.

Freizeit
Die Metropole Bangalore bietet zahlreiche Möglichkeiten zum Einkaufen und Ausgehen. Nimmt man sich ein Wochenende Zeit, so kann man auch z.B. nach Mangalore ans Meer fahren. Zum Entspannen lässt es sich aber auch gut im Gästehaus aushalten. Dank Pool, Internet und ausreichend Lesematerial wird es dort auch nicht langweilig.

So, das sei nun in aller Kürze zu meinen ersten vier Wochen in Indien gesagt. Nun schaue ich gespannt auf das was mich hier noch alles in Zukunft erwarten wird!

Selbstverständlich halte ich euch auch weiterhin up-to-date

Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.

– Mahatma Gandhi

Where are you from?

German flag in BerlinWas denken die Inder eigentlich über Deutschland?

In Gesprächen mit Indern kam es bisher häufig vor, dass ich nach meiner Herkunft gefragt wurde. Nicht selten folgten daraufhin weitere Fragen: „Wie groß ist eigentlich Deutschland? Wie viele Menschen leben dort? Wie groß sind eure Städte?“

Fast ungläubig wirkten die Gesichter, wenn ich daraufhin antwortete, dass in Indien fast 14mal mehr Menschen als in Deutschland leben und fast doppelt soviel als in ganz Europa. Auch, dass die Fläche der Bundesrepublik etwa ein Achtel Indiens entspricht und unsere größte Stadt ’nur‘ 4 Mio. Einwohner hat, lässt die Zuhörer stutzen. Darauf folgt meist: „Aber ist Deutschland nicht eine große Wirtschaftsmacht?“

Eine solche ‚Wirtschaftsmacht‘ hätten die Inder also wohl nicht mit einem bevölkerungs- und flächenmäßig so kleinen Land assoziiert. Was man mit den Deutschen noch verbindet, sind Tugenden wie Pünktlichkeit, Ordnung und Präzision. Die deutsche Automobilindustrie ist auch ein Begriff; die einzelnen Fahrzeughersteller sind aber mangels Marktpräsenz unbekannt.

Auch bekannt ist, dass es sich bei uns Christen wohl um ‚Allesfresser‘ handelt, denen weder das Rind heilig ist, noch das Schwein als schmutzig gilt. Dafür haben wir aber auch nur ein Leben und werden nicht wiedergeboren.

Auf die Frage, ob es in Deutschland auch Probleme gibt, fällt es mir nicht leicht zu antworten. Wirken doch die Sorgen einer Industrienation verglichen mit denen eines Entwicklungslandes geradezu lächerlich. Herrschen in Indien Korruption, Armut, Unterernährung und Analphabetismus, sind in Deutschland Fachkräftemangel, Überalterung der Bevölkerung, sowie der Ausstieg aus der Kernenergie schon fast Probleme de luxe.

Auf dem Markt

Schon zu Abend gegessen? Wenn nicht, könnt ihr gerne mal einen Blick auf einen indischen Markt riskieren! Neben Obst und Gemüse werden hier (mehr oder weniger) zubereitete Speisen aus Fleisch und Teigwaren feilgeboten.

Die Farbenpracht und die Freundlichkeit der Menschen sind auf jeden Fall einen Besuch wert.