Guggenheim, Steuben, Trump

Die Deutsche Einheit ist heute volljährig geworden. Zum 18. Jahrestag der Wiedervereinigung nun die entsprechende Geschichte aus New York:

Was haben Solomon Robert Guggenheim, Friedrich Wilhelm von Steuben und Donald John Trump gemeinsam? Jeder dieser drei Herrschaften hat deutsche Wurzeln und eine herausragende Leistung vollbrachte, welche wir uns an diesem Samstag genauer zu Gemüte führen werden. Begonnen haben wir am Vormittag mit Guggenheim.

Guggenheim war Industrieller und Kunstliebhaber. Das von ihm gegründetes Museum für Moderne Kunst liegt an der Upper East Side zwischen dem Central Park und dem East River. Das Museumsgebäude wurde von Frank Lloyd Wright entworfen und 1959 eröffnet. Dieses Gebäude stellt an sich schon ein Highlight da und diente als Vorbild für das Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart.

Gegen Nachmittag hat auf der Fifth Avenue die German-American Steuben Parade begonnen. Die Steubenparade (zu sehen in den beiden Videos) ist ein traditionsreicher Umzug, der nach Freiherr Friedrich Wilhelm von Steuben benannt ist, einem hochdekorierten preußischen Offizier, der zum Helden des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges unter dem Befehl von George Washington wurde.

Da etwa 25 Prozent der US-Amerikaner deutscher Abstammung sind, war die Parade sehr gut besucht. Viele der Umzugsgruppen waren in Trachten gekleidet. Besonders stolz zeigte man sich auf die Rosinenbomber der Berliner Luftbrücke. Die Parade endete schließlich im Central Park. Dort wurde dann deutsches Bier ausgeschenkt und Bratwurst mit Sauerkraut serviert. Ich fühlte mich fast wie zuhause!

Weiter südlich auf der Fifth Avenue besuchten wir anschließend den Trump Tower. Der 202 Meter hohe Wolkenkratzer liegt direkt neben dem berühmten Juweliergeschäft Tiffany. Das Gebäude wurde 1983 auf Initiative des Wirtschaftsmagnats von Milliardärs Donald Trump gebaut. Sehr beeindruckend fand ich die Wasserfälle und den dunklen Marmor im imposanten Lichthof.

Den Sonntag ließen wir dann bedächtig angehen…

Bklyn Brdg, Ground Zero, Wall St

Sicher unbestritten gilt die Brooklyn Bridge als herausragende architektonische Leistung. Der Bau der Brücke begann bereits 1869 und dauerte vierzehn Jahre. Damals wurde sie von Pferdewägen und Fußgängern genutzt um den East River zu überqueren. Heute sind es hauptsächlich Autos, die auf sechs Fahrspuren die Verbindung von Manhattan und Brooklyn nutzen.

Nach ausführlicher Begutachtung der Brooklyn Bridge an diesem Freitagvormittag begaben wir uns nach China Town. Gestärkt mit leckerem Curry Chicken, befanden wir uns ein paar Straßen weiter plötzlich in Little Italy wieder. Kaum zu glauben, wie klein die Welt doch ist! In New York City werden übrigens etwa 170 verschiedene Sprachen gesprochen. Wir marschierten weiter gen Süden durch das Künstlerviertel SoHo (South of Houston Street).

Schließlich entdeckten wir von weitem eine klaffende Lücke. Hier fehlte etwas! Nun standen wir direkt da davor: Ground Zero – der Bodennullpunkt. Durch einen Terroranschlag am 11. September 2001 sind die sieben Gebäude des World Trade Centers vollständig zerstört worden. Derzeit werden die Fundamente für den Freedom Tower vorbereitet. 2011 soll dieser fertiggestellt sein.

In unmittelbarer Nähe der WTC Site befindet sich die Wall Street. Eines der Häuser der doch recht kleinen Straße ist die New York Stock Exchange. Hier ist also die Quelle der täglichen neuen Hiobsbotschaften. Weitaus friedlicher geht es am anderen Ende der Wall Street zu. Hier steht die Trinity Church. Die 1846 errichtete Dreifaltigkeitskirche gehört zu den ältesten Gotteshäusern der Stadt.

Etwas mehr Trubel erlebten wir dann in der Grand Central Station. Man sieht es dem Kopfbahnhof von außen kaum an: es ist der größte Bahnhof der Welt. 67 Gleise enden hier – unterirdisch! Am Abend sahen wir „Babylon A.D.“ in einem der unzähligen Premierenkinos am Broadway. Mein Fazit zum Film: furiose Special Effects, vorhersehbare Story.

Weniger Effekte, dafür mehr Story und eine tolle Parade folgten einen Tag später…

AMNH, 230 Fifth und Flatiron

Mit der Geschichtsträchtigkeit habe ich nicht zu viel versprochen. Tatsächlich waren wir am Mittwoch im American Museum of Natural History (AMNH). Die Einrichtung gehört zu den größten Naturkundemuseen der Welt. Den ganzen Tag über hielten wir uns dort auf – doch die Zeit war eigentlich viel zu knapp!

Nahezu die komplette Geschichte der Menschheit wird auf fünf Etagen abgedeckt: von der Steinzeit bis ins Weltraumzeitalter. Über 30 Millionen Exponate werden hier ausgestellt. Am meisten beeindruckt haben mich die vielen Dinosaurierskelette, der lebensgroße Blauwal und das Rose Center for Earth and Space, in dem sich auch das berühmte Hayden-Planetarium befindet.

Die Ernährung der Amerikaner ist bekanntermaßen etwas kalorienlastig. Auch mein Frühstücksmuffin von Dunkin‘ Donuts schmeckte als steckte in ihm eine Tafel Schokolade. Doch das war dann doch etwas übertrieben: eine Wage bescheinigte mir ein Gewicht von über zwei Trillionen Pfund – auf einem Neutronenstern!

Nach soviel Geschichte bewegten wir uns weiter downtown. Wir passierten das Rockefeller Center und trafen auf meinen Kommilitonen Markus (Happy Birthday!) und seine Mitbewohnerinnen Maira und Anna. Gemeinsam ging es dann auf die Rooftop Bar des 230 Fifth. Das Ambiente war top und der Ausblick hervorragend. Das Empire State Building und das Chrysler Building waren zum Greifen nah.

Auf dem Heimweg entdeckten wir das Flatiron Building. Das 1902 erbaute Gebäude ist eines der ältesten Hochhäuser New Yorks und an der Schmalseite lediglich zwei Meter breit. Ihr fragt euch nun wo ihr das Flatiron Building schon mal gesehen habt? Vielleicht im Kino! In den Spider-Man-Filmen war es als Redaktionssitz der Zeitung Daily Bugle zu sehen.

Eine der 22 Brücken, die das Umland mit Manhattan verbinden schauten wir uns am nächsten Tag etwas genauer an…

Empire State Bldg.& Lady Liberty

Lange Zeit war New York die Stadt der Superlative. Diesen Rang hat New York mittlerweile an Städte wie Dubai und Shanghai abgeben müssen. Dennoch sind die Bauwerke aus jener Zeit heute immer noch atemberaubend.

Ganz speziell kommt mir dabei das Empire State Building in den Sinn. Nach dessen Fertigstellung 1931 war es mit 381 Metern das höchste Gebäude der Welt. Erst 41 Jahre später, 1972 wurde es von den Twin Towers des World Trade Centers mit einer Höhe von 417 Metern abgelöst, die diesen Titel allerdings selbst nur 2 Jahre halten konnten.

Am Dienstag früh besichtigten wir das Empire State Building. Auf der 86. von 102 Etagen befindet sich die Aussichtsplattform (zu sehen im ersten Video). Von hier aus bot sich uns ein spektakulärer Blick auf Manhattan (für Großansicht auf das Panorama klicken!) und die Impulsivität der Menschen. So stellte ich es mir vor: das ist New York!

Manhattan Panorama

Eine ganze Weile später erst zogen wir weiter. Vorbei am Madison Square Garden (MSG), der sich selbst als sich selbst als „The World’s Most Famous Arena“ bezeichnet, ging es Richtung Hudson River. Dort nahmen wir an einer Bootstour entlang Manhattan teil.

Während der Fahrt konnte man die eindrucksvolle Skyline von Manhattan, das Financial District direkt am Ufer und die Brooklyn Bridge (zu sehen im zweiten Video) bestaunen. Ganz besonderes Augenmerk schenkte ich jedoch der Immigrantionsinsel Ellis Island, sowie der Freiheitsstatue. Diese trägt offiziell den Namen „Liberty Enlightening the World“ (umgangssprachlich: „Lady Liberty“) und gehört dem UNESCO-Weltkulturerbe an.

Am nächsten Tag sollte es dann ziemlich geschichtsträchtig weiter gehen…

JFK, Times Square und Outlets

Am Montag, den 15.09. um 8:30 startete unser Jumbo Jet (Boeing 747-400) von Frankfurt aus über den Atlantik. Der Service an Bord der Maschine von Singapore Airlines war ausgezeichnet. Da die Zeitverschiebung von sechs Stunden (Zeitzone: UTC -4) für uns spielte, landeten wir bereits um 10:45 auf dem John F. Kennedy Airport (JFK).

Fast alle Sehenswürdigkeiten, die wir besichtigen wollten, befinden sich auf Manhattan. Daher war es nahe liegend auch auf selbiger Insel unterzukommen. Nach dem Einchecken erkundeten wir die nähere Umgebung des Stadtviertels Harlem. SIM-Karten besorgten wir uns von AT&T, da wir mit diesen netzintern kostenlos telefonieren konnten.

Als wir den Times Square (zu sehen in den beiden Videos) erreichten, wurde es bereits Abend. Der Times Square ist nach der Zeitung New York Times benannt und liegt an der Kreuzung Broadway und Seventh Avenue. Den Times Square hatte ich mir wesentlich breiter vorgestellt. Die vielen, in allen Farben schillernden Leuchtreklamen, Videotafeln und Newsticker waren sehr beeindruckend.

Alles andere als schillernd ist hingegen die Wirtschaftslage. Der durch die Finanzmarktkrise beschleunigte Niedergang der US-Wirtschaft und damit des Dollars ist allgegenwärtig. Die ausgeprägte Schwäche des US-Dollars gegenüber des Euros war für mich hingegen Anreiz dazu mit fast leerem Gepäck in die USA zu reisen.

Dieses Gepäck galt es nun zu befüllen. Dazu sind wir gleich am nächsten Tag zum Port Authority Bus Terminal, um mit dem Bus das eine Stunde entfernt gelegene Woodbury Common Premium Outlets (Danke an Tobias für den guten Tipp!) zu erreichen. Das Outlet Center ist das größte der Welt und vereint 220 Geschäfte auf einer Fläche von 72.000 m². So ziemlich jede bekannte Marke ist hier vertreten. Am ergiebigsten waren für mich die Stores von Puma, Levi’s und Tommy Hilfiger.

Nach einem Tag ausführlichen Shoppings ging es in den darauffolgenden Tagen noch hoch hinaus